Bokashi – Der erste Eindruck

Gartenpflege durch Bodenverbesserung mittels Bokashi

Ganz herzlich willkommen!

Heute zelebrieren wir gleich zwei erste Male: meinen ersten Blog-Post, sowie mein erstes Mal Bokashi, denn bereits seit einigen Tagen ist nach 2-wöchigen fleißigem Sammeln zum ersten Mal mein neuer Bokashi-Eimer voll. Aber was ist das überhaupt? „Bokashi“ kommt aus dem Japanischen und bedeutet so viel wie „(fermentiertes) Allerlei“.

Bokashi – was ist das und was bringt das?

Dieser Eimer ist eine Art Küchenkomposter, allerdings wird das organische Material hier nicht kompostiert, also unter Sauerstoffzufuhr zersetzt, sondern ohne Sauerstoffzufuhr fermentiert. Dafür werden „gute“ Mikroorganismen sowohl in Form eines grobkrümeligen Feststoffs, als auch in Form eines Sprays auf jede Schicht des Küchenabfalls gegeben.

Das coole an dem Bokashi-Eimer ist, dass man hier deutlich mehr Küchenabfälle verwerten kann. Kartoffel-, Tomaten- und Kohlreste, die normalerweise (wegen verschiedenster Pflanzenkrankheiten) nicht auf dem Kompost fürs Gemüsebeet landen sollten sowie Essensreste wie bspw. altes Brot, können so verwertet werden.

Eine weitere coole Sache, die ich bereits festgestellt habe ist, dass Kaffeepulver (davon fällt bei uns viel an…) nicht schimmelt, da die „guten“ Mikroorganismen die „schlechten“ verdrängen (und wer will schon Schimmelpilzreste mit dem Kompost auf seinem Gemüse verteilen…?).

Zusätzlich kann (und sollte zwecks Fäulnisvorbeugung) alle paar Tage eine Flüssigkeit aus dem Eimer abgezapft werden. Stark mit Wasser verdünnt kann diese als Flüssigdünger in den Beeten verteilt werden.

Kleines Upgrade: Urgesteinsmehl und Pflanzenkohle

Da mir das bloße Bokashieren nicht ausreicht, habe ich direkt noch eine Ergänzung vorgenommen: Urgesteinsmehl und Pflanzkohle

Aber warum? Die beiden Stoffe sind sehr gute Geruchsbinder, was nett ist, wenn der Eimer in der Küche steht. Aber sie können noch mehr!

Urgesteinsmehl ist ein Abfallprodukt aus dem Bergbau und versorgt später den Boden mit zusätzlichen Mineralien. Da es in der Regel basisch ist, wir während der Fermentation jedoch ein saures Milieu haben wollen, war ich hiermit erstmal sparsam und habe lediglich 6 Esslöffel auf meinen 19 Liter Bokashi-Eimer verteilt.

Pflanzenkohle wiederum kann sehr gut Wasser, Mineralien und organische Nährstoffe speichern und erhöht somit die Bodenfruchtbarkeit. Würde die Pflanzenkohle direkt ins Beet gegeben werden, würde sie sich allerdings mit den umliegenden Mineralien/Nährstoffen „aufladen“. Diese stünden den Pflanzen dann (zumindest kurzfristig) nicht zur Verfügung. Deshalb wandert die Pflanenzkohle mit in den Bokashieimer. Hier wird sie während der Fermentation „aufgeladen“ und wandert so später auf den Kompost, in die Beete oder wohin auch immer. Für meinen ersten Bokashiversuch habe ich ein knappes Zehntel des Eimervolumens für Pflanzenkohle vorgesehen. Die entsprechenden Mengen Urgesteinsmehl und Pflanzenkohle habe ich mir vorab abgefüllt und bei jeder neuen Ladung Küchenabfall anteilig untergemischt.

Status Quo

Der Inhalt bleibt, jetzt wo der Eimer bereits seit 10 Tagen voll ist, noch ca. eine Wochen stehen, damit alles schön fermentieren kann (und da es draußen gerade noch gefroren ist). Werde euch auf dem Laufenden halten, ob es geklappt hat oder ob mein Bokashi gekippt ist. Doch die bisherige Abwesenheit von Fäulnisgeruch lässt hoffen 🙂 Wie ich das Zeug in den Garten bringe, muss ich mir noch überlegen, da das Ferment noch in irgendeiner Form „vererden“ muss.

Bokashi – Gut fürs Bodenleben?

In diesem Neuland namens Internet habe ich oft gelesen, dass viele Leute auf Bokashi schwören, da die Mikroorganismen gut für das Bodenleben sind. Ob dies tatsächlich der Fall ist, habe ich noch nicht eindeutig nachvollziehen können. Außerdem funktionieren viele der zugeführten Mikroorganismen nur unter Sauerstoffausschluss. Es stellt sich also die Frage, ob das Bodenleben wirklich von den Mikroorganismen oder einfach nur von der umfangreichen Nährstoffzufuhr belebt wird. Sobald ich mir hierzu eine fundierte, wissensbasierte Meinung gebildet habe, lasse ich euch daran teilhaben 😉

Fazit und nächste Schritte

Nichts desto trotz finde ich den Eimer jetzt schon super, weil ich damit eine viel größere Auswahl an Küchenabfällen im Garten wiederverwerten kann, weil mir das Kaffeepulver nicht mehr schimmelt (zumindest in dem bisherigen, kurzen Zeitraum) und weil ich so regelmäßig frischen Flüssigdünger bekomme.

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